Frankfurt am Main
GOETHE GRUPPE
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Goethe Libre

Goethe Libre
Der gemeinnützige Eingetragene Verein Goethe Club plant in Zusammenarbeit mit Academic Experience Worldwide (bald “Goethe Atrium”) das Projekt “Goethe Libre”, das in diesem Sommersemester am 18.05.2023 starten soll. Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer quelloffenen, ganzheitlichen Vereinsverwaltung für gemeinnützige Institutionen, möglichst aufbauend auf bestehenden quelloffenen Projekten.

Technischer Hintergrund
Mit Goethe Libre soll eine Art “Office 365” mit freien und quelloffenen Lizenzen und Programmen für gemeinnützige Institutionen ein analoges System geschaffen werden. Dazu sollen bekannte Programme für Linux-Server über möglichst vorhandene Schnittstellen miteinander verbunden und der Betrieb und die Wartung des Programmpakets auf eigenen Servern relativ einfach ermöglicht werden.

Ziel ist es, ideellen und allen gemeinnützigen Institutionen wie Vereinen – und generell der Zivilgesellschaft – ein quelloffenes und einfach zu bedienendes Programmpaket zur Verfügung stellen zu können, mit dem eine eigene souveräne und interoperable digitale Vereinsverwaltung aufgebaut werden kann, die alles Notwendige umfasst und leicht bedienbar und leicht zu warten ist. Zivilgesellschaftliches Engagement soll möglichst datensparsam, datenschutzfreundlich, datensouverän und einfach möglich sein: Das ist unser Credo.

Mitglieder von gemeinnützigen Institutionen haben oft ähnliche Schutzbedürfnisse wie Investigativjournalisten. Leider ist es für durchschnittliche gemeinnützige Institutionen fast unmöglich, eine sichere, geschützte und souveräne Mitgliederverwaltung eigenständig zu betreiben geschweige denn zu sichern. Dies ist viel zu teuer und die Auslagerung personenbezogener Daten an externe und auch ausländische Dienstleister – oft mit niedrigeren Datenschutzstandards und -philosophien als hierzulande – ist oft die einzige bezahlbare Option.


Pädagogischer Hintergrund
Mit Goethe Libre verfolgen wir das Ziel, eine Plattform aus quelloffenen Lizenzen und Programmen zu schaffen, die gemeinnützige Institutionen weltweit einfach installieren, pflegen und nutzen können, um ihren gemeinnützigen Auftrag mit größtmöglicher Datensouveränität zu erfüllen. Ziel ist es, der Zivilgesellschaft Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie möglichst einfach, sicher und souverän mit ihren eigenen Daten umgehen kann. Studenten der Goethe Universität, und später Schüler, Auszubildende und Studenten öffentlicher Institutionen sollen ermutigt werden, sich an quelloffenen Projekten zu beteiligen und diese in die Lehre einfließen zu lassen.

Dieses Ziel der modernen Medien- und Politikbildung verknüpfen wir mit der Technikbildung und möchten dieses Projekt in den öffentlichen schulischen, berufsschuldischen und akademischen Lehrbetrieb möglichst integrieren gleichzeitig autonom bleiben.

 

Trägerschaft
–  Goethe Club. Eingetragener Verein. Gemeinnützig.
–  Goethe Atrium. Eingetragener Verein. Gemeinnützig.
–  Goethe Technik. Eingetragene Genossenschaft. Gemeinnützig.

Träger des Gesamtprojekts Goethe Libre sind zwei gemeinnützige Eingetragene Vereine und eine gemeinnützige Eingetragene Genossenschaft, die es gemeinsam als dauerhaftes Bildungsprojekt an der Goethe Universität betreiben. Die Goethe Universität ist an diesem Projekt nicht beteiligt.

 

Goethe Technik
Begleitet werden die beiden gemeinnützigen Vereine von einer Tochterinstitution, der gemeinnützigen Eingetragenen Genossenschaft (“gemeinnütziges Hostsharing”), die den beiden Vereinen satzungsgemäß zugeordnet ist und als so genannte Dienstleistungsinstitution (“Service-Gesellschaft”) der Vereine fungieren. Diese Eingetragene Genossenschaft arbeitet nach dem Prinzip “Team Academy” nach finnischen Vorbild und dient als Werkstatt, an der sich andere gemeinnützige Institutionen die maßgeblich von Leuten in Ausbildung an öffentlichen Institutionen (Schulen, Hochschulen, Berufsschulen) beteiligen können, um aktiv mitzuwirken.

Auch in Zukunft soll das Projekt Goethe Libre ausschließlich in unserer Trägerschaft verbleiben sowie unveräußerlich sein und der Programmkode quelloffen bleiben.

 

Wen und was wir suchen
Konkret suchen wir für unser Projekt Mitwirkende, Förderer und Partner, um es bundesweit und später europaweit realisieren zu können. Langfristiges Ziel ist es, dass Schüler, Auszubildenden und Studenten aller öffentlichen Schulen, Berufsschulen und Hochschulen aus ganz Europa im Rahmen ihrer Ausbildung ehrenamtlich am Projekt Goethe Libre mitarbeiten, Informatik an einem realen Projekt erlernen und anwenden und gleichzeitig durch ihre Arbeit Sinn stiften.

Wir rufen alle Schüler-, Auszubildenden- und Studenteninitiativen an öffentlichen Institutionen dazu auf, bei unserem Projekt aktiv mitzumachen. Unser Ziel ist es möglichst viele gemeinnützige Institutionen, die als Eingetragener Verein tätig sind, direkt in die Programmentwicklung einzubinden. Damit soll eine bestmögliche Einbindung der tatsächlichen Nöte der Vereine im Bereich Informationstechnik langfristig ermöglicht werden. 2 gemeinnützige Vereine stellen das ideelle Gerüst und die gemeinnützige Genossenschaft ergänzt das Projekt um einen wirtschaftlichen Zweig.

 

Konkrete Funktionen
Hier eine Auflistung von Funktionen und Diensten, die Goethe Libre etappenweise zusammenführen möchte um eine ganzheitliche Vereinsverwaltung langfristig zu ermöglichen.

Alle hier konkret genannten Programme, deren Interoperablität gewährleistet werden soll, dienen als Beispiele. Sie solle zeigen, welchen Funktionsumfang ein entsprechender Dienst im Kern bieten soll.
–  Automatische Datensicherung und Hashen von E-Mails für eine revisionssichere Archivierung samt Hashing der E-Mails.
–  Graphische Benutzeroberfläche zum Einrichten und Einstellen von E-Mail-Adressen, relationalen Datenbanken, Einrichtung von Zertifikanten und mehr wie bei einem Hosting als Agentur. Beispiel: Benutzeroberfläche für Agentur für Webhosting-Nutzer bei beispielsweise STRATO, IONOS und Host Europe.
–  Chat. Beispiele: Element mit Matrix, Keybase, SimpleX Chat, Sessions, Signal, Status, Threema, Wire.
–  Cloud. Beispiele: Nextcloud Hub, ownCloud.
–  Digitales Büro. Beispiele: Group Office, Collabora Online, Nextcloud Hub.
–  E-Mail-Server.
  E-Mail-Rundschreiben. Beispiele: listmonk, OpenEMM
–  Graphische Benutzeroberfläche zur Administration der Datenbank aller Nutzer und Mitglieder.
–  Internetseite. Beispiel: WordPress, Joomla.
–  Karten. Beispiele: OpenStreetMaps, Organic Maps.
–  Kollaboration. Beispiele: Nextcloud Talk, Mattermost, Twake.
–  Lernumgebung. Beispiel: moodle.
–  Nutzerverwaltung. Beispiele: CiviCRM, odoo.
–  Passwortverwaltung. Beispiele: BitWarden.
–  Soziale Netzwerke. Beispiele: Mastodon, PeerTube.
–  Ticketing. Beispiele: OTRS, Zammad.
–  Videokonferenzen. Beispiele: Jitsi Meet, BigBlueButton,
–  Webmail Dienst. Beispiel: Open-XChange.
–  Zahlungsabwicklung. Beispiele: WooCommerce.
–  Zentrale Nutzeranmeldung. Beispiel: Keycloak, OAuth.
–  Analysen und weitere. Beispiele: matomo, mautic.


Nutzerebenen der Administratoren
1.  Server: Administrator. Rechenzentrum. Mit Programmierkenntnissen.
2.  Server: Administrator. Hoster oder Servermanager. Mit Programmierkenntnissen.
3.  Server: Administrator. Manager zur Verwaltung. Mit Programmierkenntnissen.
4.  Agentur: Administrator. Ohne Programmierkenntnisse.
5.  Kunde: Administrator.
6.  Kunde: Nutzer.
1 und 2 können auch zusammen sein, sofern der Hoster über eigene Rechenzentren verfügt.
4 und 5 können auch zusammen sein in einer Nutzerebene, wenn es weniger Hierarchien gibt.